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Keine Routine

Gestern am späten Vormittag, als ich mir für die Trauung von Miriam & Michael ein Gesicht gemalt habe, ist mir aufgefallen, dass dieser Zeitpunkt einfach nie zur Routine wird: Seit Jahren mache ich mich am Wochenende ein-, zwei- oder auch dreimal für eine Trauung zurecht und genau in dem Moment ist meine Anspannung am größten. Ich bin nicht klassisch nervös, es ist auch kein Lampenfieber. Es sind vielmehr die Anspannung und die Gedanken, ob ich alles "zwischen den Zeilen" richtig verstanden habe, ob alles klappt, ob es eine gute Trauung mit einem glücklichen Hochzeitspaar werden wird.

 

So war es auch gestern wieder vor dem Badezimmerspiegel. 

 

An der Location, der Hotellerie Bacher-Wögerbauer, bei bestem Hochzeitswetter angekommen, läuft alles reibungslos:

Tolles Dienstleister-Team, fröhliche Gästeschar, aufgeregtes Brautpaar... Alles, wie es sein soll. Die Trauung startet, der Braut-Einzug ist wunderschön und ich merke nach den ersten Sätzen: Ja, läuft.

Am Ende der Trauung sind alle gelöst, glücklich, der Brautvater strahlt mit dem Trauzeugen um die Wette, das Brautpaar genießt die Momente, die Atmosphäre des Tages. Herrlich!

 

Warum habe ich mir also Sorgen gemacht? Wahrscheinlich, weil es einfach zu mir gehört, das Hinfragen und Reflektieren. Am nächsten Wochenende wird es wieder genauso sein, ich bin mir sicher. Und das ist auch gut so! Wer braucht schon Routine & Abgeklärtheit, wenn der Lohn dafür ist, glückliche Menschen noch ein bisschen glücklicher zu machen?!

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